Wie "reizend" wird mein Urlaub? Diese Frage stellen sich immer wieder viele Allergiker. Was man vor dem Urlaub beachten sollte und welche Regionen sich besonders gut für einen reizarmen Urlaub eignen, verraten wir hier.
Besonders allergikerfreundliches Klima herrscht am Meer, auf Hochseeinseln oder in Mittelgebirgen mit Höhen von 1.500 bis 2.000 Metern. Hier besteht nur geringer bis gar kein Pollenflug und auch die sonstigen Allergenbelastungen sind gering. "Da es ab 1.500 Meter Höhe keine Hausstaubmilben mehr gibt, eignet sich das trockene und kühle Klima dort für Hausstaubmilbenallergiker am besten", erklärt Dr. Arne Menzdorf von Allergo Natur.
Beim Aufenthalt im Hochgebirge sollte wegen der geringeren Luftfeuchtigkeit mit einer stärkeren Austrocknung der Haut gerechnet werden - daher sind Mittelgebirge besser geeignet. Trockenes und mildes Schonklima, wie es auf den Kanaren oder Balearen zu finden ist, ist für Menschen mit Infektasthma oder chronischer Bronchitis sehr zu empfehlen.
Doch man muss nicht zwingend in die Ferne schweifen, auch in Deutschland gibt es einige ideale Urlaubsziele: So stehen die Strände von Mecklenburg-Vorpommern, die Ost- und Nordsee oder beispielsweise die Insel Sylt ganz oben auf der Liste. Gerade der Aufenthalt an der See ist für Neurodermitiker sehr gut, da salzhaltige Luft und Sonnenschein der Haut gut tun. Am besten sollte man mindestens 14 Tage bleiben.
Wer lieber ins Gebirge fährt, sollte sich aufmachen ins Allgäu: Der Ort Bad Hindelang ist die erste allergiefreundliche Gemeinde des Alpenraums und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Am Ober- und Unterjoch ist die Luft hausstaubmilbenfrei, außerdem besteht hier kaum Gefahr durch Pollen oder Feinstaub. Zudem gibt es über 100 allergikerfreundliche Unternehmen - sowohl in der Hotellerie als auch in Gastronomie und Einzelhandel.
Um ganz sicher zu gehen, können Allergiker ein Allergietagebuch führen. Hier wird täglich dokumentiert, wie der Tag verlaufen ist: Man trägt zum Beispiel Wetter, Essgewohnheiten und Beschwerden ein. Entweder führt man ein eigenes Notizbuch oder man lädt sich eine der zahlreichen Apps auf sein Smartphone. So hat man das Tagebuch immer dabei und im Notfall kann sich ein Arzt im Urlaubsort so besser über Beschwerden informieren.
Vor der Abreise sollte man sich unbedingt nochmal in der Apotheke erkundigen, ob es die benötigten Medikamente auch im Urlaubsland gibt. Darüber hinaus sollten sich Allergiker vor der Abreise ihre Medikamente in ausreichender Menge verordnen lassen und die Tabletten, Asthmaspray oder ähnliches griffbereit in der Handtasche mitführen. Sollte man ins Ausland fahren, sollte man sich vom Arzt eine Bescheinigung ausstellen lassen, um welche Medikamente im Handgepäck es sich genau handelt.