Über zehn Millionen Menschen reagieren auf die Pollen von Bäumen, Gräsern oder Kräutern allergisch, mehr als fünf Millionen vertragen bestimmte Lebensmittel nicht. Auch Tierhaare, Hausstaubmilben und Nickel lösen bei vielen Menschen Husten, Schnupfen, Hautausschläge oder ähnliches aus. Heute leiden sechs von zehn Deutschen unter mindestens einer Allergie. Tendenz steigend. Die Verbraucher Initiative beleuchtet Hintergründe und gibt Tipps zum Alltag mit Allergien.
Ob Pollenflug, Bienen oder Lebensmittel – Allergien haben viele Gesichter. "Von einer Allergie spricht man, wenn das Immunsystem eine für sich betrachtet ungefährliche Substanz als fremd wahrnimmt, Antikörper dagegen bildet und fortan bei jedem Kontakt eine heftige Abwehrreaktion einleitet", so Laura Groche von der Verbraucher Initiative. Husten, Schnupfen, Juckreiz, Durchfall, Schwellungen der Schleimhäute oder auch Atemnot können die Folge sein.
Ein Allergietagebuch kann helfen, herauszufinden, ob und welche Allergie die Ursache für solche Symptome ist. Darin wird über einen längeren Zeitraum hinweg erfasst, welche Beschwerden wann und wie lange auftreten, wo man sich dabei aufgehalten, welche Aktivitäten man ausgeübt und welche Lebensmittel, Getränke und Medikamente man zu sich genommen hat. Zur Absicherung des Verdachts stehen Ärzten je nach Allergieform verschiedene medizinische Tests zur Verfügung.
Egal, wogegen die Allergie besteht: Um die unangenehmen und manchmal gefährlichen Reaktionen einer Allergie zu vermeiden, müssen die Auslöser konsequent gemieden werden. "Niemand muss aber Pflanzen, Lebensmittel, den Kontakt zu Tieren und ähnliches prophylaktisch vermeiden, um eine Allergie zu verhindern", erläutert Laura Groche. Ob und wogegen eine Allergie entsteht, kann nie mit Sicherheit vorhergesagt werden. "Tabakrauch, schlecht gelüftete Innenräume oder der übermäßige Einsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sind aber Risikofaktoren, die jeder leicht aus seinem Alltag verbannen kann".