Das Saunieren erfreut sich großer Beliebtheit, ist es doch eine optimale Möglichkeit, den Körper und Geist zu entspannen. Um die positiven Effekte eines Saunagangs vollständig auszureizen, ist es jedoch auch wichtig, typische Fehler beim Saunieren zu vermeiden. Das Unternehmen KLAFS und Prof. Dr. Resch vom Deutschen Institut für Gesundheitsforschung haben die häufigsten Fehler zusammengetragen und zeigen, wie man das Beste aus seinem Saunabesuch herausholen kann.
Beim Saunagang geht es um das Schwitzen, so viel ist jedem bewusst. Oft wird dabei jedoch vergessen, dass der Körper auch genügend Wasser braucht, das er ausschwitzen kann. Zu wenig Flüssigkeit kann also den Schwitzvorgang und damit den Entgiftungsprozess hemmen. Wer sich gut vorbereiten will, sollte also genug trinken. Das heißt 30 Minuten bis eine Stunde vor dem Saunagang 500 Millimeter bis ein Liter.
Gut hydriert steht dem optimalen Saunaerlebnis nichts mehr im Weg – zumindest fast. Der Schwitzprozess kann auch durch die Haut gehemmt werden. Nicht umsonst steht in den Hausregeln jeder Sauna, dass vor dem Saunieren geduscht werden soll. Eine Dusche mit ordentlich Seife befreit die Haut von ihrem Fettfilm und löst einen Teil der Stoffe, die auf und in der Haut gelagert sind. Durch die gründliche Reinigung entsteht “mehr Platz” für die Reinigung und Absonderung von Salzen und anderen Stoffen, die durch das Schwitzen ausgelöst werden.
Nach dem Duschen ist das gründliche Abtrocknen ebenso wichtig. Wenn das Restwasser die Haut kühlt, arbeiten die Poren weniger effizient.
Am liebsten wäre es den meisten ja, wenn Saunagänge sofort Wirkung zeigen. Ähnlich wie beim Sport ist das Saunieren jedoch ein langwieriger Prozess, der seinen positiven Effekt erst nach und nach vollständig entfaltet. Zu wenig Saunagänge erzielen also nicht den vollen gesundheitlichen Vorteil, den man sich erhofft.
Ebenso ist es wichtig, dass man nicht zu oft der Sauna frönt. Zu viele Saunagänge können Nervensystem, Kreislauf und Stoffwechsel überfordern. Empfohlen werden für den optimalen Effekt zwei bis drei Saunabesuche pro Woche mit jeweils zwei bis drei Saunagängen von 6 bis 15 Minuten. Durch diese Regelmäßigkeit entsteht ein Trainingseffekt wie beim Sport, sodass Kreislauf und Immunsystem sich auf das Saunieren einstellen können.
Kalte Füße und Hände können ein Zeichen für verengte Blutgefäße sein. Das vermindert die Durchblutung und die Erwärmung der Haut verzögert sich. Ein typischer Fehler beim Saunieren ist damit zusammenhängend das Betreten der Sauna mit kalten Händen oder Füßen. Hilfreich beim Erwärmen der kalten Extremitäten sind ein kurzes Fußbad im warmen Wasser oder leichte Bewegung. Dadurch wird die Blutzirkulation gefördert und der Körper beginnt schneller in der Sauna zu erhitzen.
Direkt nach dem Essen in die Sauna oder ein Tag im Spa und der Saunabesuch steht ganz am Ende an? Beides ist nicht hilfreich beim Saunieren. Ein voller Magen belastet den Kreislauf, ein leerer Magen setzt den Körper unter Stress. Am besten ist eine leichte Mahlzeit etwa eine Stunde vor dem Saunagang. Idealerweise ist der Happen reich an leicht verdaulichen Kohlenhydraten, Eiweiß und etwas Fett. Vollkornbrot mit Avocado oder Naturjoghurt mit frischen Früchten eignen sich beispielsweise für eine solche Mahlzeit. Direkt nach der Sauna eignen sich leichte Snacks wie Gemüsesticks, ein Smoothies oder eine Handvoll Nüsse. Durch diese Snacks kann der Mineralstoffhaushalt wieder aufgefüllt werden.
Wer das Saunieren nicht gewöhnt ist, sollte sich langsam an das Erlebnis herantasten. Zu oft wird die obere Bank in der Sauna gewählt, in dem Gedanken, schneller Ergebnisse zu erzielen. Die starke Hitze kann den Kreislauf jedoch belasten und Unwohlsein hervorrufen. Stattdessen sollten Anfänger eine mittlere Bankhöhe und entspannte Liegeposition wählen und erst bei genügend Gewöhnung weiter nach oben. 50 bis 60 Grad Celsius ermöglichen eine sanfte Eingewöhnung.
Nach intensiver körperlicher Betätigung ist die Sauna eine Wohltat für Muskeln und Geist. Dennoch benötigt der Kreislauf Zeit, um sich zu stabilisieren – eine Pause von mindestens 30 Minuten nach dem Sport gibt dem Körper die Möglichkeit zur Erholung. In dieser Zeit sollte Flüssigkeit aufgenommen werden, um den Verlust auszugleichen. Nach dem Saunieren sollte man außerdem auf weitere körperliche Anstrengung verzichten, um die Regeneration zu fördern.
Nach einem anstrengenden Arbeitstag abends noch ein paar Minuten in die Sauna gehen klingt auf den ersten Blick nach einer guten Idee. Als Anfänger sollte man jedoch vorsichtig mit diesem späten Vergnügen umgehen. Da der Körper sich noch nicht an die extremen Temperaturen gewöhnt hat, kann ein Saunagang am späten Abend den Schlafrhythmus stören und die Ausschüttung von Stresshormonen fördern. Sinnvoll ist es daher, tagsüber oder am frühen Abend in die Sauna zu gehen. Da der Körper dann besser aufnahmefähig ist, ist auch der positive Effekt des Saunierens besser. Wichtig ist jedoch in jedem Fall, auf den eigenen Körper zu hören, da die Reaktion von Person zu Person unterschiedlich sein kann.
Gerade als Anfänger kann es sehr verlockend sein, sich nach dem Saunagang nicht abzukühlen. Wer diesen abschließenden Schritt jedoch übersieht, bringt die Balance des Körpers durcheinander. Die Hitze der Sauna erweitert die Blutgefäße und steigert die Körperkerntemperatur. Die Abkühlung hilft, die Blutgefäße wieder zu verengen, den Herzschlag zu normalisieren und den Blutdruck zu regulieren. Nur durch das Wechselspiel aus Wärme- und Kältestimuli werden Blutgefäße, Immunsystem und Herz-Kreislauf-System trainiert und versprechen Gesundheit. Lauwarme Duschen verzögern den Effekt eher.
Je nach Saunierungs-Ziel kann die Abkühlung unterschiedlich aussehen. Zur Entspannung hilft frische kalte Luft oder Eis auf einzelnen Körperregionen, ein sanfter Stopp also. Bei Regeneration nach sportlicher Aktivität können starke Reize wie eiskalte Duschen, Tauchbecken oder Schwallbrausen den Körper wieder abkühlen.