Entspannung auf Thailändisch

Entspannung ist einer der wichtigsten Bestandteile des Buddhismus in Thailand. Ob durch Meditation oder durch Pranayama, dem richtigen Atmen, die Thais integrieren Entspannung ganz natürlich in ihren Alltag.

Zur Ruhe kommen: Die thailändische Meditation

Die Meditation ist als einer der grundlegenden Bestandteile des Buddhismus in Thailand weit verbreitet. Viele Thais meditieren regelmäßig, egal ob Laie oder Mönch, um ihre innere Ruhe und Frieden zu finden.

So findet man überall im Land Meditationsschulen, an denen man das richtige Meditieren lernen kann. Man unterscheidet dabei Kurse, die man nur stundenweise besucht und Intensivkurse, an denen man in speziellen Zentren über mehrere Woche teilnimmt. Meditationskurse am Nachmittag oder am Abend kann man beispielsweise im Internationale Buddhist Meditation Center der Mönchsuniversität im Wat Mahadhat in der Nähe des Großen Palastes in Bangkok besuchen. Die Universität hat zwei Ausbildungszentren für Meditation, in denen sowohl Einheimische, als auch Touristen Meditation lernen können.

Die Meditationszentren findet man dagegen meistens in ländlichen Regionen und in den Provinzen. Auch viele Klöster bieten Meditationskurse an. In den meisten Zentren sind einfache Unterkünfte und das Essen kostenlos, dafür muss man sich dort meist strengen Regeln unterwerfen.

So soll Reden, Schreiben oder Lesen möglichst vermieden werden, um die Konzentration auf das Meditieren nicht zu stören. Auch ist es oft nicht erlaubt, das Zentrum zu verlassen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Grundlage des Zusammenlebens in den Zentren sind die buddhistischen Regeln, die es beispielsweise verbieten, Alkohol zu trinken, ein Lebewesen zu töten oder ihm Schaden zuzufügen und die Unwahrheit zu sagen.

Bei allen Meditationskursen ist es nach der thailändischen Kultur besonders wichtig, dem Lehrer Respekt zu zollen. So muss jeder Schüler zu Beginn an einer Eröffnungsfeier teilnehmen, bei der man dem Meditationsmeister durch die Gabe von Blumen, einer Kerze und neun Räucherstäbchen seinen Respekt zeigt.

Richtiges Atmen lernen: Pranayama

Pranayama ist ein Teil des Raja Yogas und ist in Thailand weit verbreitet. Unter Pranayama versteht man die Vereinigung von Körper und Geist durch Atemübungen. Nach ayurvedischer Lehre wird der Körper durch das Atmen mit Prana, der Lebensenergie, versorgt. Ein tiefer Atem fördert die Entspannung und Regeneration, da dem Körper so mehr Prana zugeführt wird.

Normalerweise Atmen wir unbewusst und füllen so nur einen kleinen Teil unserer Lungen mit frischer Atemluft. Auch verknüpfen wir bestimmte Atemmuster mit der Psyche. So atmen wir flach und schnell, wenn wir Angst verspüren.

Mit Hilfe von Pranayama soll die Atmung deshalb bewusst reguliert und vertieft werden. Dies wird erreicht durch Achtsamkeit und viel Übung. Man konzentriert sich dabei sehr auf die Atmung und beeinflusst durch bestimmte Techniken das Atmen. Ziel ist es, das unbewusste Atmen durch bewusst angewandte Techniken zu ersetzten. Dabei wird vor allem mit dem Zwerchfell und der Brust-, Bauch- und Beckenbodenmuskulatur gearbeitet.

Durch die Übungen des Pranayama wird das Atemvolumen langfristig vergrößert und der Atem wird länger und freier. Wissenschaftliche Studien haben außerdem gezeigt, dass die Pranayama-Atmung zu einem verringerten Sauerstoffbedarf, niedrigerem Puls und Blutdruck führt.

Pranayama kann man in vielen Yoga-Zentren lernen, auch viele Wellness-Hotels bieten speziellen Pranayama-Kurse an.

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Die buddhistischen Regeln

Acht wichtige Regeln des Klosterleben

Wer einen Meditationskurs in einem Kloster besucht, muss sich während dieser Zeit meist an die acht wichtigsten, buddhistischen Regeln für Mönche halten.

1. Kein Lebewesen absichtlich töten oder verletzten.

2. Nicht nehmen, was einem nicht gehört.

3. Verbot von jeglicher sexueller Aktivität.

4. Nicht lügen und nichts Verletzendes oder Böswilliges sagen.

5. Keinen Alkohol trinken, keine Drogen oder den Bewusstsein trübende Substanzen nehmen.

6. Nach 12 Uhr am Mittag nichts mehr essen.

7. Verzicht auf Singen, Tanzen, Musik oder Spiele.

8. Keinen Luxus, sondern bescheiden leben.