Im Zen soll durch die Konzentration auf Alltägliches und Gewöhnliches ein Zustand der Erleuchtung und des Wohlbefindens erreicht werden. Frei übersetzt bedeutet Zen Selbstversenkung und bezeichnet eine alte, fernöstliche Lebensweisheit, in der das Individuum durch die bewusste Wahrnehmung des alltäglichen Jetzt eine tiefe Weisheit erlangen soll. Die Lehre ist nicht an eine bestimmte Religion, sondern an die individuelle Geisteshaltung eines Menschen gebunden. Eine wichtige Übung der Zen-Praxis ist Zazen, das Sitzen in Stille und Konzentration. Mit Hilfe dieser Technik erhofft man sich den Weg in die Leere, die Ablösung von jeglichen Begriffen, Ideen und Äußerlichkeiten. Der Übende strebt eine neue Bewusstseinsebene an, bei der er gedankenfrei, aber äußerst aufmerksam sein soll. Zwar liegen die Wurzeln im Buddhismus, aber Zen versteht sich nicht als Religion. Das Praktizieren von Zen hat nicht das Ziel einen besonderen Zustand zu erreichen, sondern es geht dabei vielmehr um das Konzentrieren auf das alltägliche, gewöhnliche Leben. Dabei wird davon ausgegangen, dass dem normalen, rational handelnden Menschen der Zugang zum Leben eigentlich blockiert ist. Durch die Konzentration auf das einfache, alltägliche Nichts soll die Trennung zwischen Außen und Innenwelt aufgelöst werden und durch das Erleben von Stille und Leere einen Zustand der Erleuchtung zu erreichen. Zen richtet sich im Grunde genommen an alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hintergrund. Die Zen-Philosophie und -Praxis kann für jeden von Nutzen sein, der nach innerer Ruhe, Klarheit und einem tieferen Verständnis des Lebens sucht.