Ayurveda Therapien

21.07.2021
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Neben den Öl-Anwendungen gibt es noch andere ayurvedische Therapien, die eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören das Kräuterdampfbad (Svedana), die Seidenhandschuh-Massage (Garshan) und die Panchakarma-Kur.

Svedana - Ausschwitzen von Giftstoffen

Svedana ist nach ayurvedischer Lehre ein Kräuterdampfbad. Dabei wird der Kopf mit feuchten Tüchern kühl gehalten, während der Rest des Körpers schwitzen soll. Dadurch wird die Durchblutung und der Stoffwechsel erhöht und Giftstoffe werden ausgeschwitzt.


Vor der Behandlung wird der Dosha-Typ des Patienten bestimmt, um die Behandlung optimal auf ihn einzustellen. So sollte die Svedana für den Vata-Typ feucht und warm sein, der Kapha-Typ benötigt eher trockene und heiße Bedingungen, während der Pitta-Typ eine eigene Dampfkabine braucht, um den Kopf kühl zu halten.


Das Kräuterdampfbad wird meist im Anschluss an eine Ganzkörpermassage durchgeführt.

Garshan - Peeling durch Seidenhandschuh

Eine ayurvedische Massage-Technik ohne Öl ist die Garshan-Massage. Sie wird oft auch Seidenhandschuh-Massage genannt, da der Masseur während der Anwendung einen Wildseidenhandschuh trägt. Durch den Handschuh wird die Haut gepeelt und geglättet.


Die Massage erfolgt ohne Öl und wird mit leicht gewölbter Hand durchgeführt. Dabei werden die Gelenke in kreisenden Bewegungen massiert, während die Arme und Beine mit langen Streichungen behandelt werden. Brust, Herzbereich und das Gesicht werden bei der Garshan-Behandlung ausgelassen.


Ebenso wie die anderen Massagetechniken wird auch die Garshan-Therapie seit Tausenden von Jahren in Indien angewandt.

Öle spielen eine wichtige Rolle
Öle spielen eine wichtige Rolle © monicore auf pixabay

Panchakarma - Die Königsdiszipling im Ayurveda

Die Panchakarma-Kur gilt als Königsdisziplin der inneren Reinigung. Sie dauert mindestens zehn Tage und wird in ayurvedischen Kurkliniken angeboten. Für gesunde Patienten bietet Panchakarma Wege zur Regeneration, bei Kranken kann die Kur zur Linderung und Heilung führen.


Übersetzt bedeutet Panchakarma "Fünf Handlungen", das bezieht sich auf die fünf Haupthandlungen der Kur, wie sie in alter Zeit durchgeführt wurden. Die Öl-Massagen nehmen dabei nur einen kleinen Teil der Panchakarma-Kur ein, der Schwerpunkt liegt auf Therapien wie Wärmebehandlungen, medizinische Einläufe und der Reinigung des Verdauungstraktes.


Zu Beginn der Behandlung steht das äußere und innere Ölen. Das innere Ölen erfolgt durch Ghee (geklärtes Butterfett), das Giftstoffe im Körper binden und ausscheiden soll. Die äußere Ölung wird mit Sesamöl durchgeführt, das durch eine Abhyanga-Massage auf den gesamten Körper gebracht wird. Ergänzt werden die Massagen durch Wärmebehandlungen wie der Pizzichilli, dabei wird der Körper mit einem warmen, kontinuierlichen Ölstrahl behandelt.


Ein weiterer Teil der Panchakarma-Kur ist die innere Reinigung. Der Körper soll durch einen Abführtag (Virecana genannt), durch Einläufe (Basti oder Vasti) und in seltenen Fällen auch durch Vamana, dem therapeutischen Erbrechen, gereinigt werden. Eine weitere Behandlung, die im Rahmen der Panchakarma eingesetzt werden kann, ist Nasya. Dabei werden dem Patienten bestimmte Kräuteröle in die Nase geträufelt und so Kopferkrankungen behandelt. Auch Raktamoksana, der ayurvedische Aderlass, kann angeboten werden.


Durch die Kur sollen Schlacken und Gifte aus dem Körper ausgeschieden werden, um das Gleichgewicht der Doshas zu stärken oder wiederherzustellen. Während der Kur steht immer der ganzheitliche Aspekt der Ayurveda im Vordergrund, deshalb gehört auch die Ernährung zum ayurvedischen Konzept.

Woran erkenne ich eine gute Behandlung?

Tipps zur Auswahl eines Ayurveda-Therapeuten


Der Begriff Ayurveda oder Ayurveda-Arzt ist nicht geschützt. Daher muss man bei der Wahl eines Therapeuten aufmerksam sein und darauf achten, dass eine fundierte Ausbildung vorliegt.


Wer Ayurveda nicht nur als Wellness-Anwendung nutzen will, sondern sich therapeutische Wirkungen erhofft, sollte sich an einen Arzt wenden, der eine Zusatzausbildung in Ayurveda hat.


Die Ausbildung sollte drei Monate oder länger gedauert haben. Ein seriöser Experte gibt Auskunft über seine Ausbildung und Berufserfahrung.


Tipps zur Auswahl einer Ayurveda-Klinik


Bei der Wahl der richtige Kurklinik sollte darauf geachtet werden, dass Ärzte und Heilpraktiker vor Ort sind, die die Kur leiten. Am besten geeignet sind spezielle Ayurveda-Häuser. Hotels, die nur über einen Ayurveda-Bereich verfügen, sind weniger gut geeignet, da man während einer Kur viel Ruhe braucht.


Wer eine Ayurveda-Kur in Indien machen möchte, der muss einiges bedenken. Für einen Ayurveda-Kur in Indien spricht, dass das Umfeld authentisch ist, außerdem ist eine Kur dort günstiger, da die Personalkosten geringer sind. Dafür muss der Organismus zunächst mit der Klima- und Zeitumstellung und der langen Reisezeit fertig werden. Außerdem kommen Kosten für die Reise dazu und es können Sprachprobleme auftreten.