Fango wird vom italienischen Wort la fanghiglia abgeleitet - was so viel wie Schlamm bedeutet - und bezeichnet Anwendungen mit heißem, geruchlosen Mineralschlamm. In Bädern, als wohltuende Körperpackungen oder als Umschlag wird der heilende Schlamm eingesetzt und wirkt dabei durchblutungsfördernd, entspannend und schmerzlindernd zugleich. Fango wird aus mineralhaltigem Gestein hergestellt, das meist vulkanischen Ursprungs ist und viele heilende Substanzen enthält, unter anderem Kieselsäure, Aluminiumoxid, Eisenoxid, Tonerde und Magnesium. Bei der so genannten Fangopackung wird der erwärmte Mineralschlamm auf die erkrankten und meist schmerzenden Körperstellen aufgetragen. Durch das anschließende Einwickeln in Folie oder Tücher beginnt der Körper zu schwitzen, die Gefäße weiten sich, der Blutkreislauf wird beschleunigt und die heilende, therapeutische Wirkung somit unterstützt.
Der positive Wärmeeffekt kann mit Fango zur Behandlung chronisch schmerzhafter Erkrankungen des Bewegungsapparates und somit gerade zur Linderung von rheumatischen Beschwerden oder Verspannungen genutzt werden. Die Algenbestandteile im Fango regen außerdem die Produktion schmerzstillender Substanzen an. Die enthaltenen Mineralsalze wiederum gleichen den Säurehaushalt der Haut aus und können somit auch Beschwerden bei Schuppenflechte lindern. Die Fangobehandlung wird unter anderem auch in der Balneotherapie angewandt und dort mit Bestandteilen der Hydro- und Bewegungstherapie sowie verschiedenen Massagetechniken kombiniert. Von einer Wärmebehandlung mit Fango sollte jedoch insbesondere bei Erkrankungen wie Bluthochdruck, Blutungsneigung, Herzerkrankungen und Venenerkrankungen abgesehen werden, da sich der Wärmereiz nachteilig auswirken könnte.