Hamam bezeichnet ein traditionell türkisches bzw. orientalisches Baderitual. In einer Aneinanderreihung von wohltuenden und pflegenden Anwendungen werden Körper und Geist gereinigt und erfrischt. Vom Maslakh - einem Ruheraum - führt der Weg in den Sogukluk. Bei einer Raumtemperatur von ca. 30 bis 40 C kann der Badegast hier eine Bürstenmassage genießen. Die nächste Station ist das Halvet - das eigentliche Dampfbad mit einer Raumtemperatur von ca. 45 C. Das wichtigste Element im Hamam ist jedoch der Göbbek, ein beheiztes Podest, auf dem der Badegast nicht nur liegen und Wärme tanken, sondern sich vor allem von den alltäglichen Strapazen erholen kann. Durch die langsam, aber stetig gesteigerte Temperatur in der Abfolge der Baderäume wird der Körper langsam erwärmt und der Kreislauf geschont. Die Kombination aus Wärme und Dampf löst außerdem abgestorbene Hautschüppchen. Den Höhepunkt des Reinigungszeremoniells bildet eine Seifen- und Rubbelmassage durch den Tellka - den Hamam-Meister. Hierbei wird die Haut mit einem speziellen Handschuh gepeelt, mit Olivenseife eingeschäumt und mit einer Seifenbürste massiert und somit von den Hautschüppchen befreit und gereinigt. Abwechselnd kühle und wohlig warme Wassergüsse zwischen den einzelnen Behandlungsschritten verbessern die Durchblutung und regen den Stoffwechsel an. Allerdings werden in Mitteleuropa oftmals auch normale Dampfbäder als Hamam bezeichnet.